EMDR
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Was ist EMDR?
EMDR steht für "Eye Movement Desensitization and Reprocessing", also "Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung" bedeutet.
Mit der EMDR-Methode können z.B. Folgen von Traumata behandelt werden. 2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie EMDR als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.
Die Wirksamkeit von EMDR ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Nach der Behandlung einer einfachen posttraumatischen Belastungsstörung mit EMDR fühlen sich 80 Prozent der Patientinnen und Patienten deutlich entlastet – und das bereits nach wenigen Sitzungen.
Ein zentrales Element der EMDR-Behandlung ist die Nachverarbeitung der belastenden Erinnerung unter Nutzung bilateraler Stimulation: Die Patientin bzw. der Patient folgt den Fingern der Therapeutin mit den Augen, während diese ihre Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt. Diese Stimulation unterstützt das Gehirn, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die belastenden Erinnerungen zu verarbeiten. (Quelle: EMDRIA)
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Wie kann mir das helfen ?
EMDR ist in der Behandlung der posttraumatische Belastungsstörung und anderen Traumafolgestörungen wirksam. Aber auch bei Depressionen oder Angstzuständen zeigt sich die Methode effektiv. Dies gilt besonders, wenn belastende Lebensereignisse in der Entstehung der Störung eine bedeutsame Rolle spielen.
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... geht das auch bei mir ?
Ja, es ist besonders wirksam, wenn es ein belastendes Erlebnis gibt. Dieses Erlebnis und die Erinnerung daran werden fragmentiert gespeichert und nicht verarbeitet. Im Alltag kann dies unter anderem sichtbar werden, wenn bestimmte Auslösereize (Trigger) die traumatische Erfahrung aktivieren: z.B. durch Bilder, Geräusche, Gerüche oder Körpererfahrungen.
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.. und wie geht das in so einer Sitzung konkret?
Zu Beginn wird das Thema des Klienten und die damit verbundenen Symptome besprochen, wenn dies möglich ist. Der Klient vergegenwärtigt sich das traumatische Erlebnis in Gedanken und Gefühlen, gleichzeitig folgt er mit den Augen den Handbewegungen des Therapeuten. Durch die zweiseitige abwechselnde Stimulation kann der Klient seine Erinnerungen an das traumatische Erlebnis, die im Gehirn bis dahin noch nicht richtig verarbeitet worden sind, beschleunigt reprozessieren, also neuverarbeiten.
Die Erinnerung verliert ihren für ein Trauma typischen emotionsgeladenen Charakter.